Konzentrationslager.de – Sedo bricht Domain Auktion ab

26. Oktober 2010 | Von | Kategorie: Domain Handel

Heute morgen wurde die laufende Domain Auktion Konzentrationslager.de nach 14 Geboten von fünf verschiedenen Bietern bei noch vier verbleibenden Tagen Laufzeit vorzeitig abgebrochen. Zum Zeitpukt des Abbruchs lag das höchste Gebot bei 980 €. Wenn man jetzt die Auktion aufruft steht:

Diese Auktion wurde beendet und die Domain steht nicht mehr zum Verkauf über die Sedo-Handelsplattform.

SEDO ist unbestritten der Platzhisch auf dem Deutschen Markt, wenn es um Domainhandel geht, das ist eine große Verantwortung und man kann es sicher nicht immer allen Recht machen. Oft genug habe ich SEDO kritisiert, heute jedoch verdient SEDO meine Hochachtung für diese Entscheidung. So eine Domain gehört nicht in eine öffentliche Auktion. Konzentrationslager.de gehört in "sichere" Hände.

Soweit ich nachvollziehen kann, stand die Domain bereits mitte Oktober bei eBay zum Verkauf. Auch dort wurde die auktion 4 Tage nach dem Start beim Stand von knapp 250 € abgebrochen. 

An den Inhaber der Domain: Auch ein Domainhändler hat eine Verantwortung. 

Nachtrag

Wie SEDO soeben im Domainforum.info bekanntgab:

Die Auktion wurde von uns heute frühzeitig beendet und die Domain ist in der Sedo Datenbank gesperrt.

Für eine unterstützende Vermittlung der Domain in vertrauensvolle Hände stehe ich gerne zur Verfügung und habe den Inhaber/die Inhaberin bereits diesbezüglich angeschrieben.

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6 Kommentare auf "Konzentrationslager.de – Sedo bricht Domain Auktion ab"

  1. Hugo sagt:

    M.E. eine wichtige, richtige und richtungsweisende Entscheidung. Wenn man mal zurück ins Jahr 2000 schaut zu Heise: "Denic und Justizministerium wollen Neo-Nazi-Domains blockieren" (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Denic-und-Justizministerium-wollen-Neo-Nazi-Domains-blockieren-26213.html), dann hat m.E. Sedo das getan, was das Justizministerium seit 10 Jahren versäumt hat: Nämlich sensible Domains nicht in den freien Handel zu lassen.

    Hut ab vor Sedo und dieser Entscheidung. Bravo.
    Richtig, Richard: Jeder Domainhändler hat auch eine gewisse Verantwortung im Umgang mit seinem "Handelsgut".

    5 Sterne für Sedo.

  2. Jan-Ole sagt:

    Ist schon richtig so. Aber warum haben die nicht sowieso eine Sperrliste für "bedenkliche" Begriffe? Ist das die Angst dann der Zensur bezichtigt zu werden?
    Mir würden da nicht nur in dem Zusammenhang ein paar Domainnamen einfallen, die ich in eine solche Liste packen würde.

  3. isi sagt:

    Schön und gut! Aber wo ist da die Grenze? In diesem Fall ist es offensichtlich, welch politischer  Unfug mit dieser Domain betrieben werden kann. Geschweige denn hetzende und verletzende Inhalte veröffentlicht werden könnten. Somit ist diese Massnahme nur rechtens.
    Aber wie schon Jan Ole sagt, gibt es sicher noch andere Domainnamen, die vielleicht weniger offensichtlich für politisch/ethisch nicht korrekte Inhalte genutzt werden könnten, aber mindestens genauso brisant wären. Was ist eigentlich mit ss.de passiert?

  4. Hugo sagt:

    Na ja – bei .de Domains geht's ja irgendwo noch, weil: Wenn Volksverhetzung betrieben würde, das ganz schnell ein Fall für die Staatsanwaltschaft würde.
    Eine Grenze zu setzen ist nicht einfach. Ich kann das nachvollziehen. Denn Sedo müsste dann allumfassender Richter über Moral sein – und das ist dann eigentlich doch eher eine gesellschaftliche Aufgabe (Staat, wir alle).

    Ich finde denoch gut, dass im Einzelfall eingeschritten wird. Ich denke, im Falle von konzentrationslager.de wäre das sogar mehrheitsfähig, wenn man die Leute auf der Strasse fragen würde (Volksempfinden).

    Die Entscheidung ist auf jeden Fall nicht immer leicht.

     

  5. huch sagt:

    huch, der inhaber ist ja nicht gerade unbekannt… Hätte ich nicht von ihm gedacht… So kann man sich täuschen.

  6. Gerald und ich haben zusammen mit Hilfe von Sedo dafür gesorgt, dass die Auktion abgebrochen wurde. Was allerdings nicht bedeutet, dass es billig war. Ich musste wirklich relativ tief (xxxx Euro) in die Tasche greifen, um die Domain aus dem Verkehr zu ziehen.

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