Njalla: die Burka für Domainbesitzer

1. Mai 2017 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

 neuer Proxy Service für anonyme Domains

In den vergangenen Jahren haben sich Proxy-Services immer stärker im Domainmarkt etabliert. Diese Privacy-Dienste verschleiern die wahre Identität des Domaininhabers. Dieser muss in der WOIS Datenbank nicht seinen Namen, sondern kann den eines „Dritten“ angeben. Das wird von Behörden und Rechteinhabern scharf kritisiert, da bei Verstößen gegen geltendes Recht oder Markenrechte die Strafverfolgung meist schwierig ist. Daher ist die ICANN bestrebt, zeitnah einheitliche Regeln für Proxy-Dienste zu schaffen. Diese Regelungen werden eine verbindliche Validierung des Domaininhabers einschließen.

Peter Sunde startet Njalla Service
Peter Sunde ist einer der Mitbegründer von „The Pirate Bay“. Mit Njalla stellt er ein neues, eigenes Projekt vor, das sich derzeit in der Beta Phase befindet. Der Proxy Dienst des Schweden verspricht eine Domainregistrierung ohne Offenlegung der WHOIS-Daten. Sunde will den Kunden volle Anonymität und Privatsphäre bieten. Der Njalla Service erfordert keinerlei Daten. Sunde will nicht einmal eine E-Mail-Adresse sehen. Ihm genügt eine anonymer XMPP-Account.

Die Kunden können im Njalla Projekt unter Hunderten Top Level Domains wählen. Die Preise sind moderat bis marktüblich und beginnen bei 15 Euro pro Jahr. Die Domaininhaber zahlen per Bitcoin oder Paypal. Wo sich der Sitz von Njalla befindet, ist derzeit nicht bekannt, spekuliert wird aber über eine Steueroase sind der Karibik.

Njalla ist in WHOIS eingetragen
Das Prinzip der Anonymität bei Njalla beruht darauf, dass der Service als Inhaber im WHOIS angegeben ist. Also sind die Rechte der Kunden nur auf die Nutzung beschränkt und Njalla kann mit den Domains nach Belieben verfahren. Peter Sunde gibt an, dass alle Kunden willkommen sind, sobald sie sich im rechtlichen Rahmen bewegen und keine Rechtsextremisten sind. Wie weit dieser Rahmen allerdings gesteckt ist und wie bei urheberrechtlich geschütztem Material, Spam oder n Inhalten geprüft und danach gehandelt wird, lässt er offen. Auch Klagen vor Gericht könnten schwierig werden, wenn sich das Unternehmen wirklich in der Karibik angesiedelt hat.

 

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