Tippfehlerdomains für dumme User?

23. Juni 2017 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

RTL sichert Domains mit „Fehlern“:

RTL lockt mit seinen Shows, Daily Soaps, amerikanischen Serien und Live-Shows Millionen Menschen vor die Bildschirme. Fast das gesamte Angebot gibt es auch auf rtl-now.de zum nochmaligen Sehen. Dazu eine Fülle von Informationen rund um die Serien, Stars und Sternchen sowie den Sender selbst.

Die „Macher und Planer“ hinter dem Privatsender haben schon vor einiger Zeit erkannt, wie wichtig das Medium Internet ist und sich gleich eine ganze Reihe von Domains rund um die Hauptadresse rtl-now.de gesichert. Dabei ist Nutzern aufgefallen, dass der Kölner Sender den Zuschauern anscheinend nur wenige Kenntnisse der englischen Sprache zugesteht. Wie das Portal Chip berichtet, wurden von RTL auch die Domainadressen „RTL-nau.de“ und „RTLnau.de“ registriert. Sie leiten auf das Angebot von RTL now weiter, sind also klassische „Vertipperdomains“.

Cleverer Schachzug oder fehlende Englischkenntnisse bei Zuschauern?
Was einigen Nutzern unangenehm auffällt, kann aber auch eine Vorsichtsmaßnahme des Privatsenders gegen Cyberkriminelle oder unseriöse Anbieter sein. Viele dieser Personen registrieren Domains, die ähnlich klingen, wie die großer Unternehmen. Dabei bevorzugen sie vor allem die „Vertipperdomains“, um dann die Nutzer auf Fake-Sites zu locken und Daten abzufischen oder unseriöse Angebote zu unterbreiten. Im schlimmsten Fall werden die Domains als Ausgangsplattform verwendet, um Phishingmails zu versenden.

Aus diesem Grund registrieren gerade große und international operierende Unternehmen neben den Hauptdomains auch weitere Domainadressen, die in direkter Relevanz zum Hauptnamen stehen oder klassische „Vertipper“ sind. RLT hat also nicht nur RTL now und Vertipper registriert, sondern auch alle ähnlich klingenden Domainnamen. Das deutet für Experten daraufhin, dass der Sender einer kriminellen Nutzung durch unberechtigte Dritte vorgehen, seine Marken schützen und gleichzeitig Zuschauer unterstützen will, die kein Englisch können. Zudem umgeht das Unternehmen für die Zukunft langwierige Verhandlungen um einzelne Domains, die später gegen Gebot abgegeben werden. Auch kostspielige WIPO-Verfahren wegen Markenrechtsverletzungen sind mit dieser Mehrfach-Registrierung hinfällig. Gut so.

 

Schreibe einen Kommentar