kein Domainanschluss für Rassisten!

18. August 2017 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Recht

Cloudflare kündigt Verträge für Neonazi-Domain 

In den USA ist eine neue Diskussion über den Umgang mit Rassismus und Rechtsradikalismus entbrannt. Nach den Anschlägen von Charlottesville hatte sich die rechtsradikale Seite „The Daily Stormer“ in empörender Weise über das Opfer geäußert sodass der Hoster GoDaddy umgehend die Verträge kündigten. Google wies die Seite ebenfalls ab, sodass sie ins Darknet abwandern mussten. Durch eine .ru-Domain und den DDoS Schutz von Cloudflares Content Delivery Network blieben sie aber auch im offenen Internet für Nutzer erreichbar – bis jetzt.

 

Cloudflare hebt Schutzmantel von „The Daily Stormer“ auf

Bisher hatte Clouflare die Neonazi-Seite geduldet. Viele Nutzer hatten sich deshalb beschwert, doch das Management von Cloudflare beharrte auf dem Gleichbehandlungsprinzip aller Kunden. Jetzt berichtet Gizmodo, dass Matthew Prince, CEO von Cloudflare die Domain aus dem Schutz entließ. Sein etwas lakonischer Kommentar dazu war: „…bin ich in einer schlechten Stimmung aufgewacht und habe mich entschieden, sie aus dem Internet zu kicken“. Er habe die Entscheidung getroffen, „ weil ich es als CEO eines wichtigen Konzerns der Internetinfrastruktur konnte…“.

Kurz darauf gestand Prince in einer internen Mail, dass er die Seite aus dem Internet werfen konnte, weil er zu viel Macht besitzt. Da sei nicht gut, erklärte er gegenüber Gizmodo: „Meine Launen und die von Jeff [Bezos], Larry [Page], Satya [Nadella] und Mark [Zuckerberg] sollten nicht darüber entscheiden, was online bleiben darf“. Zudem sei seine politische Gesinnung nicht entscheidend und solle darüber bestimmen, was im Internet sichtbar sei und was nicht. Cloudflare sollte um jeden Preis inhaltsneutral bleiben. Was online verboten ist, sollten nicht Internetkonzerne bestimmen, sondern Gesetzgeber, Strafverfolger und Gerichte. Es muss Regeln geben, an die sich alle halten – und keine willkürlichen Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“. Zudem müssen Instittuionen und Kontrollorgane geschaffen werden, die entshceiden, welche Inhalte online bleiben sollten und welche nicht.

„The Daily Stormer“  ist mittlerweile offline, weil sie den Ddos Attacken nichts entgegensetzen konnte. Auch die .ru-Domain mussten sie aufgeben, da die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor in Moskau die Registrierung strikt verbot, da die Site: „…eine neonazistische Ideologie propagiert, den Rassen-, National- und andere Formen sozialen Hasses anfacht“.

 

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