Darknet: der Drogenmarktplatz in der Domainwelt

17. Juli 2016 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

UN warnt vor Eskalation beim Drogenhandel im Dark Net

Die Vereinten Nationen haben den neuen Welt-Drogen-Report fertiggestellt und kürzlich veröffentlicht. Darin wird vor einer Eskalation des Drogenhandels über das Dark Net gewarnt.

Neben dem Handel mit Psychopharmaka und Anabolika ist der Verkauf von Drogen und ähnlichen Substanzen seit Jahren eine „Hauptgeschäftszweig“ im verschlüsselten Bereich des Internets. Vor allem Heroin werde immer öfter einfach online bestellt. Die UN stellt fest, dass dieser Absatzmarkt größere Gefahren birgt und in der Zukunft ein ganz neues Kundenklientel anlockt, dass im Schutz der Anonymität die Drogen oder verbotenen Substanzen einfach online bestellt.

Steigende Verkaufszahlen trotz internationaler Fahndung
Die Vereinten Nationen haben Ermittlergruppen eingesetzt, die auch einige Erfolge nachweisen können. Alls Beispiel wird im Report die Zerschlagung der Marktplätze „Silk Road“ und „Silk Road 2“ im Jahr 2014 genannt. Ein Jahr später schlossen die Betreiber von „Agora“, weil sie die Nachforschungen der Ermittler und Strafverfolgung fürchteten.

Trotzdem reichen die Bemühungen von Staaten, Behörden und Gerichten nicht aus, um weitere „Händler“ und auch potentielle Neukunden abzuschrecken. Wird ein Online-Marktplatz geschlossen, eröffnet nahezu zeitgleich ein anderer Händler einen Shop. Im Jahr 2014 wurden 100.000 Internetnutzer zu ihrem Kaufverhalten im Dark Net befragt. Der Drogen-Report stellt „einen Anstieg des Ankaufs von Drogen im Internet von 4,9 Prozent im Jahr 2009 auf mehr als 25 Prozent im Jahr 2014“ fest. Allerdings hat der Report die Entwicklung nach 2014 und der Schließung von Silk Road nicht berücksichtigt.

UN sieht Hindernisse bei der Strafverfolgung
Die größten Hindernisse bei der Zerschlagung der illegalen Online-Marktplätze sieht die UN bei der Zuständigkeit der Behörden. Welches Land ist in welchem Fall zuständig? Wie kann der Austausch von Informationen über das Dark Net auf internationaler Ebene funktionieren und wer ist für die Strafverfolgung zuständig? Zudem müssten die Händlerringe, die weltweit agieren, erst einmal gefunden werden.

Deshalb fordern die Vereinten Nationen stärkere Zusammenarbeit und deutlich mehr technische Expertise durch besserer Hardware und geschulte Undercover Ermittler. Zudem müsste Online-Unternehmen und Personen in Zukunft per Gesetz gezwungen werden, bei berechtigtem Verdacht auf kriminelle Machenschaften alle Daten und Passwörter offenzulegen.

 

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