Domainhacker: China greift durch!

24. August 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Domain-Cyber-Kriminalität: Tausende Verhaftungen bei „Internet-Säuberungsaktion“

Die chinesische Regierung geht hart gegen Cyberkriminelle vor und will das „Internet säubern“. Die verantwortliche Behörde des Staates, das Ministerium für öffentliche Sicherheit, hat jetzt bekann tgegeben, im Rahmen dieser Aktion insgesamt 15.000 Verdächtige in Gewahrsam genommen zu haben.

Diesen Verhaftungen waren Ermittlungen aus dem Bereich Internetkriminalität vorausgegangen. Die Behörde ermittelte seit mindestens Dezember 2014 in rund 7.400 Fällen von Cyberkriminalität, machte aber keine genauen Angaben zum Zeitraum der Ermittlungen und Festsetzungen der verdächtigen Personen. Dabei gingen die Ermittler in den Provinzen rund 190.000 Hinweisen nach und checkten 66.000 Domains.

Hacker, Betrüger und Glücksspiel-Betreiber festgenommen
Die Ermittlungen bewegten sich anscheinend in alle Richtungen, denn sowohl Hacker als auch Online-Betrüger und Domainbetreiber von verbotenen Online-Glücksspielen wurden verhaftet. Eine Gruppe von sieben Domainkriminellen werden mindestens 2.000 Hackings von in- und ausländischen Firmendomains zur Last gelegt.

Ein weiterer großer „Fang“ der Behörden ist ein Hacker, der per SMS die Malware „xxShenqi“ versendet hat und sich darüber den Zugriff auf die Daten von mehr als 110.000 erschlichen haben soll. Weitere Angaben zu den Personalien wurden von den Sicherheitsbehörden bisher nicht freigegeben, da die Ermittlungen andauern und die Beweissicherung noch nicht abgeschlossen ist.

Domainschließung
Eine weitere Maßnahme der Behörde im Kampf gegen die internationale Internetkriminalität ist die Schließung von zahlreichen Domains mit „unerlaubten Inhalten und Rechtsverstößen“ aus den Bereichen Glücksspiel, Sex und Gewaltverherrlichung.

Kritiker vermuten, dass im Rahmen dieser Säuberungsaktion auch „unbequeme“, also politisch unkorrekte Websites geschlossen und Aktionäre festgesetzt wurden, die Online-Aktionen gegen die Regierung gestartet haben oder planten. Die Meinungsfreiheit ist – ebenso wie die Pressefreiheit – in China sehr begrenzt und deshalb wäre es nicht verwunderlich, wenn unbequeme Bürger mit Hackern gleichgesetzt werden.

Doch die chinesische Regierung schweigt eisern zu diesen Vermutungen, lässt aber alle kritischen Kommentare löschen oder Webseiten zu aktuellen Themen – u. a. zu der Explosion in Tianjin – konsequent sperren und schränkt die Meinungsfreiheit im Internet weiter ein.

 

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