Domainzensur: die schweizer Datenbank

8. November 2017 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Schweiz: Netzaktivist kämpft gegen Domainsperren

 

Das neue Geldspielgesetz ist in der Schweiz in kraft getreten und hat größere Auswirkungen als zuvor angenommen. Mit diesen Regelungen werden Schweizer Provider verpflichtet, den Nutzern den Zugang zu „bestimmten“ Domains unmöglich zu machen. Das Gesetz zielt vor allem auf ausländische Online- Geldspielanbieter, deren Anbieter ihren Sitz – oder Wohnsitz –  außerhalb der Schweiz haben oder ihn verschleiern. Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) und die interkantonale Behörde haben eine offizielle Sperrliste für diese Webangebote angelegt und folgen damit dem Artikel 86 des Geldspielgesetzes, der sagt:“Der Zugang zu online durchgeführten Geldspielen ist zu sperren, wenn die Spielangebote in der Schweiz nicht bewilligt sind.“  Nur Online- Casinos, die im Land ansässig sind, dürfen den Schweizern unter Auflagen auch Onlineangebote unterbreiten.

 

Beobachter haben jetzt festgestellt, dass die Provider mit Verweis auf das neue IT-Gesetz oft willkürlich sperren. Das ist laut Netzaktivist Markus Ritzmann ein unhaltbarer Zustand und ein Eingriff in die Freiheit des Internets. Der Informatiker ist Mitglied der Digitalen Gesellschaft in der Schweiz und kämpft auch gegen willkürliche DNS Sperren, deren Gründe nicht immer kommuniziert werden. Er sagt: Es kann doch nicht die Lösung sein, Webseiten einfach zu sperren und zu vergessen, statt gegen den Webseitenbetreiber rechtlich vorzugehen.“ Ein freies Internet ohne willkürliche Sperren sei von großer Bedeutung für alle Schweizer.

 

DNS-Sperren Schweiz: neue Datenbank zeigt gesperrte Domains

Ritzmann hat die von Swisscom und UPC Schweiz gesperrten Domains in einer Datenbank zusammentragen, die jeder Nutzer einsehen kann. Die Domain dnszensur.ch enthält bereits Hunderte gesperrter Domains. Der Informatiker überprüft regelmäßig – meist einmal pro Woche – Millionen Domains und trägt die Domains, die via DNS gesperrt werden, in die Zensurdatenbank ein. Dort werden alle Domains sortiert und in die folgenden Kategorien: Phishing, rechtliche Gründe, unbekannte Gründe sowie Kinderpornographie sortiert. Bis auf die Kategorie Kinderpornographie werden die Webadressen als Klarnamen eingetragen. Die Datenbank umfasst bereits mehr als 1000 Einträge.

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