Freiflug in den Knast: Domainhacker ausgeliefert

13. Mai 2016 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Mitglied der Hackergruppe „Syrische Elektronische Armee“ an USA ausgeliefert

Die deutschen Behörden haben ein „mutmaßliches Mitglied„ der radikalen Hackergruppe „Syrische Elektronische Armee SEA“ an die USA ausgeliefert. Der Mann – ein 36jähriger mit syrischem Pass – hatte bisher im Ort Waltershausen in Thüringen gelebt. Er wurde bereits am 9. Mai in die USA ausgeflogen, um am folgenden Tag vor einem Gericht im Bundesstaat Virginia vorstellig zu werden.

Peter R. wird vorgeworfen, zusammen mit anderen Cyberkriminellen der SEA mehreren amerikanischen Onlinefirmen erpresst und Lösegelder gefordert – und erhalten – zu haben. Dem Oberlandesgericht Thüringen, das den Auslieferungsantrag bearbeitet hat, liegt bereits seit März 2016 ein Haftbefehl für Peter R. vor. Laut diesem Haftbefehl soll R. neben der räuberischen Erpressung weitere Straftaten, u. a. Auch sogenannte „political Hacks“. Die Hackergruppe hatte Webseiten von sogenannten „ antisyrischen Zielen, wie amerikanische Zeitschriften, des Weißen Hauses, Microsoft, der NASA und des Marine Corps angegriffen.

SEA weltweit vernetzt und aktiv
Die Hackergruppe SEA ist gut vernetzt und seit einigen Jahr immer wieder für spektakuläre Aktionen verantwortlich. Im Jahr 2013 hackten sie sich in die Twitter-Konten der Nachrichtenagentur AP und verbreiteten die Falschmeldung, dass Präsident Obama bei einem Angriff auf das Weiße Haus verletzt wurde. Als besonders aktiv wird der Syrer Firat D. Beschrieben, der in den Jahren 2013 insgesamt 14 Unternehmen weltweit gehackt hat. Der Angeklagte Peter R. ist Mittelsmann und „Bote“ für Firat D.

Gerichtsverfahren in den USA wird eröffnet
Die Anklageschrift ist lang. Der Syrer soll Mittelsmann des Firat D. gewesen sein und in dessen Auftrag Daten gestohlen haben. Im Rahmen der Hacks von SEA lenkte R. den Traffic von gekaperten Webseiten um, verfälschte Texte und Daten und platzierte gezielt Falschmeldungen. Zudem erpresste er angeblich rund 500.000 US Dollar von verschiedenen Unternehmen. Danach soll der Beschuldigte die erpressten Gelder an Firat D in Syrien und einen Mittelsmann im Libanon weitergeleitet haben.

 

 

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