Russen blockieren LinkedIn

10. Januar 2017 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

LinkedIn Sperre in Russland

Seit November haben russische Internetnutzer keinen Zugriff mehr auf die Business App LinkedIn, berichten das Online-Magazin Republic und die New York Times. Demnach wurde die App aus dem iOS Appstore und Google Play auf Anweisung der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor entfernt und ist damit nicht mehr auf- und abrufbar.

Auf Nachfragen gab Apple an, im Oktober eine entsprechende Aufforderung zur Sperrung des Zugangs für russische Nutzer erhalten zu haben. Der Zugriff auf die Domain von LinkedIn wurde schon mehrere Wochen davor gesperrt. Aus China erhielt Apple die Anweisung, die App der New York Times für chinesische Nutzer zu sperren. Angeblich verstößt diese App gegen „lokale Bestimmungen“. Externe Beobachter befürchten einen weiteren Einschnitt in die Medien- und Meinungsfreiheit in Russland und China.

LinkedIn per Gerichtsbeschluss gesperrt
Nach der Aufforderung zum Entfernen der App aus dem Store brauchte der Konzern eigentlich gar nicht mehr handeln, denn nach einem Beschluss des Moskauer Gerichts vom November mussten russische Internetprovider alle Zugänge zum Businessnetzwerk LinkedIn blockieren. Also funktionierte die App nicht mehr. Grundlage des Gerichtsbeschlusses ist ein Gesetz vom September 2015, dass die Speicherung personenbezogener Daten in Russland regelt. Die Daten müssen im Land gespeichert werden. Erste ausländische Unternehmen haben umgehend reagiert und die Daten auf russische Server umgezogen. LinkedIn hat das Gesetz ignoriert und kassiert nun die Quittung dafür.

LinkedIn zeigt sich über die Anweisung der Medienbehörde „enttäuscht“ und lässt ausrichten: „Sie verweigern unseren russischen Nutzern sowie Unternehmen, die LinkedIn nutzen, ihr Business zu vergrößern“. Die russischen Nutzer sind Sperrungen von Webseiten und Zugängen seit längerer Zeit gewohnt und finden immer wieder Wege, diese staatlich angeordneten Sperren zu umgehen. Besonders beliebt sind sogenannte VPN Tunnel. Viel Genutzt werden auch Tor-Netzwerke. Für beide Arten der Zugänge sind im Internet kostenfreie Anleitungen in vielen Sprachen erhältlich, sodass auch weniger erfahrene Nutzer die Sperren ignorieren können.

 

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