Apple wehrt sich gegen FBI Pläne

10. Januar 2020 | Von | Kategorie: Domain Smalltalk

Seit Jahren tobt der Kampf zwischen den US-Behörden und dem Branchenriesen Apple. Im Jahr 2015 hatte das FBI erstmals von Apple verlangt, Methoden preiszugeben, die das Entsperren von iPhones ermöglichen. Der Konzern wehrte sich dagegen und konnte sich auch in einem folgenden Gerichtsverfahren durchsetzen. Die Argumentation des Herstellers, dass auch „Hintertüren für Behörden“ missbraucht werden könnten.

Das FBI verfolgte dann die Klage nicht weiter, weil es der Behörde gelang, mithilfe eines externen Dienstleisters an die Daten des fraglichen Smartphones zu gelangen.Danach kehrte Ruhe ein – bis jetzt.

Das FBI hat Apple erneut aufgefordert, bei der Entsperrung eines Smartphones eines Kriminellen zu helfen. Der Mann hatte im Jahr 2019 auf einem Stützpunkt der US-Marine drei Menschen getötet. Bei der Auswertung der Telefondaten kam das FBI nicht voran, ersuchte Apple deshalb um Hilfe. Diese sagte zu, die Daten nur bei einem richterlichen Beschluss freizugeben, denn eine generelle Entsperrung der iPhones lehnt Apple weiterhin kategorisch ab.

Apple Statement auf der CES

Während einer Podiumsdiskussion auf der Technikmesse CES in Los Angeles äußerte sich die Apple-Datenschutz-Chefin Jane Horvath zu den Forderungen der Regierung nach einer Entsperrung von iPhones. Sie sagte, es sei keine Lösung „Hintertüren in Verschlüsselung einzubauen“. Die sichere Verschlüsselung von modernen Smartphones sei unverzichtbar und heute deutlich wichtiger, da sich auf den Geräten vermehrt Gesundheits- und Zahlungsdaten befänden. Apple bleibt bei seinem Standpunkt und setzt mit dem Schutz der Privatsphäre wichtige Prioritäten.

An der Diskussion nahm auch Erin Egan von Facebook teil. Sie musste sich mit Vorwürfen der massiven Datensammlung des sozialen Netzwerkes auseinandersetzen. Sie spannte den Bogen zu Apple und sagte: „Ich denke, die Privatsphäre der Menschen bei Facebook ist heute geschützt“ und betonte den Mehrwert der werbefinanzierten Geschäftsmodelle für die Nutzer. Diese Aussage kritisierte die Sprecherin der Verbraucherschutz-Behörde FTC. Bei allen Skandalen und Datenpannen, die heute fast täglich auftreten, ist es schwer nachvollziehbar, von einem ausreichenden Datenschutz oder Schutz der Privatsphäre zu sprechen. Der FTC hatte gegen Facebook wegen eines großen Datenskandals bereits eine Milliardenstrafe verhängt.

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