afrikanische Domainwelt wird kleiner

14. Mai 2016 | Von | Kategorie: Domain Handel, Domain News

ICANN streicht afrikanische Top-Level-Domains

Mit einem rigorosen Schritt hat die ICANN das afrikanische Internet deutlich verkleinert. Die amerikanische Stiftung, die über die Vergabe von Top-Level-Domains entscheidet, hat seit dem Jahr 2012 insgesamt 1.900 Bewerbungen für die sogenannten nTLD erhalten. Davon kamen nur 17 Bewerbungen aus Afrika, die restlichen aus den USA und sogenannten Offshore-Staaten

Den Bewerbungen um eine Top-Level-Domain wurde auch stattgegeben und die Unternehmen haben die Kosten von 185.000 USD bezahlt, alle Bewerbungsphasen durchlaufen und gültige Verträge abgeschlossen. Trotzdem erhielten neun TLD-Betreiber vor kurzem die Kündigung von der ICANN.

Bedingungen nicht erfüllt: Kündigung
Die Kündigungen gingen an die in Südafrika registrierten TLDs .naspers, .supersport, .mzansimagic, .mnet, .kyknet, .africamagic, .multichoice, .dstv und .gotv, die im Jahr 2015 in den Besitz der Unternehmen übergeben wurden. Laut Vertrag müssen die generischen Toplevel-Domains aber innerhalb von 12 Monaten online geschaltet werden, was bisher nicht der Fall war. Aus diesem Grund entzieht die ICANN den Betreibern die Nutzungsrechte.

Nur ein einziger afrikanischer Registrator, die ZACR arbeitet erfolgreich mit der .za-Domains und hat drei Städte-TLDs geschaltet: .capetown, .durban und .joburg, die gut angenommen werden. Drei weitere Registratoren haben bis November 2016 Zeit, die TLD´s online zu stellen. Ein Unternehmen hat sich bereits dagegen entschieden.

ICANN im Streit um Bewerbungsverfahren für .africa
Derzeit steht die ICANN im Streit mit der DCA Trust. Der Registrator verklagt die Stiftung und gibt an, beim Bewerbungsverfahren um die .africa Domain den Mitbewerber ZACR bevorzugt zu haben.
Die DCA Trust hat eine einstweilige Verfügung erwirkt, die es der ICANN verbietet, die Top-Level-Domain zu vergeben und eine unabhängige Beschwerde bei der US Regierung mit der Begründe eingereicht, dass die Organisation die eigene Satzung gebrochen und damit das Vertrauen von Kunden getäuscht hätte. Dazu wurden Dokumente vorgelegt, die beweisen sollen, dass ICANN Mitarbeiter aktiv daraufhin gearbeitet hätten, die bevorzugten Bieter auf TLDs besser zu platzieren als andere Bewerber.

Warnung an große Marken
Im April verwarnte die ICANN rund 200 Unternehmen, die gekaufte TLDs noch nicht live geschaltet hatten, weil sie die jährlichen Kosten und Gebühren scheuen. Dazu gehörten auch viele große Marken, wie Intel, Netflix, Lego und Nike, die ihre Domainrechte verlieren könnten.

 

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