TopLevelDomains: kein Boom bei den neuen TLDs ?

8. Januar 2016 | Von | Kategorie: Domain Handel, Domain News

Registrierung von New TLDs stagniert

Die neuen Top-Level-Domains wurden von den Markeninhabern forciert. Fast 2.000 Bewerbungen um nTLDs registrierte die ICANN im Jahr 2015. Mit 643 hatte 1/3 der Anfragen hatten einen direkten Markenbezug und war für „exklusive Markenendungen“ vorgesehen.

Deutsche Unternehmen, wie z. B. Lidl, TUI, BMW oder VW aber auch SAP oder GMX, sahen in dem neuen Markt eine Chance für neue Absatz- und Informationsmärkte und beauftragten Domain-Beratungsfirmen mit der Einreichung von Anträgen für neue Domainendungen. Denen wurde stattgegeben, doch seitdem hören und sehen Kunden nicht viel von den neuen Domains. Viele Unternehmen haben die Top-Level-Domains noch nicht online oder betreiben die Seiten nur informativ.

Wie online PC berichtet, haben die Inhaber der Markenendungen keine Eile, denn die neuen TLDs stehen nicht in einem direkten Konkurrenzverhältnis oder stellen sich einem internationalen Wettbewerb im Internet. Viele Unternehmen hoffen auf einen größeren „Durchbruch“ der neuen Top-Level-Domains. Sie warten ab, wie sich die Suchmaschinen generell gegenüber den Markenendungen und New TLDs verhalten und die User diese Ideen annehmen.

Ein weiteres Problem liegt in den staatlichen Implementationen. Auf internationaler Basis dürfen z.B. Länder- oder Gebietsbezeichnungen als international bekannte „Marken“ nicht als Domainendungen genutzt werden. Die indische Regierung verbietet z.B. die Verwendung von „in“ oder „India“ innerhalb der Namen von TLDs.

Trademark Clearhouse ohne große Nutzung
Das Trademark Clearhouse ist die Markendatenbank der ICANN. Inhaber von Markenrechten können sich dort registrieren und während einer Sunrise-Phase für neue TLDs exklusiv Domainnamen beantragen.

Die ICANN hatte sich vom Trademark Clearhouse viel versprochen, doch die Realität sieht anders aus. Sowohl die Eintragungen als auch die Anträge für Domainendungen blieben mit nur rund 44.000 Anfragen weit hinter den Erwartungen zurück. Ein Grund mag der hohe Preis von 2.500 USD pro Bewerbung sein.

Auch das gefürchtete „Cybersquatting“ blieb aus. Die ICANN hatte extra ein Schnellverfahren zur Klärung von Ansprüchen bei mehreren oder widersprüchlichen Bewerbungen um eine Domainendung eingerichtet. Doch die „Uniform Rapid Suspension“ wurde nur in 280 Fällen durchgeführt.

 

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