Domain-Tracking-Cookies verdopplen die Ladezeit von Domainseiten
Während Internetbrowser die gewünschten Domainseiten öffnen, laufen im Hintergrund sogenannte Tracking Cookies mit Werbung von anderen Anbietern. Diese Domaincookies haben enorme Datenmengen, die Ladezeiten der Browser deutlich verlängern, und nerven die User zunehmend.
So sehr, dass sich Forscher der Columbia University und Entwickler bei Mozilla jetzt mit diesem Phänomen beschäftigt haben und bei knapp 200 News-Domains die Ladezeiten ermittelt haben. Sie stellten fest, dass sich durch die unerwünschten Tracking Cookies die Domain-Ladezeiten durchaus verdoppeln können. Das konnte die Studie anhand von konkreten Beispielen nachweisen. Z.B. benötigt die Domain weather.com mit Tracking Cookies rund 6.3 Sekunden zum Laden – ohne Cookies nur 3,5 Sekunden.
Mozilla bietet Tracking-Protection an
Mozilla hat im Januar eine neue Privacy Police veröffentlicht und bietet mit der sogenannten „Tracking Protection“ einen aktiven Add-Blocker in der Version Mozilla 35 an.
Die 200 News-Seiten, die an der Studie von Mozilla und der Columbia University teilnehmen, nutzen den neuen Add-Blocker und zeigen messbare Ergebnisse. Nach Aussagen der Forscher kann nur noch rund 1/3 der http-Cookies geladen werden, was die Ladezeiten um 44 % verkürzt und das Datenvolumen auf rund 39 % verringert.
Durch die „Tracking Protection“ werden nur die Cookies geblockt, die Inhalte der aufgerufenen Domains sind ohne Einschränkungen einsehbar. Der Blocker wird nicht automatisch aktiviert. Mozilla-Nutzer müssen die Funktion freischalten und können sich somit für oder gegen Hintergrundwerbung entscheiden.
Werbung als Millionengeschäft
Immer mehr Tracking Blocker werden den Nutzern zur Verfügung gestellt. Da aber Werbung ein gewaltiges Geschäftsmodell im Internet ist, findet dieser Trend nicht immer volle Zustimmung. Zudem werden auch Content-Tracker (u.a. Like-Buttons, Kommentar-Funktionen) geblockt, die für viele Webseiten wichtig sind.
Unternehmen wollen Produkte und Dienstleistungen über die Werbung verkaufen und die meisten Domains sehen im Tracking eine profitable Einnahmequelle. Die Nutzer wollen schnelle Ladezeiten, ungestörtes Surfen und einen guten Schutz der Privatsphäre. Ein Dilemma, in dem für die Zukunft eine vernünftige, tragbare Lösung gefunden werden muss, damit allen Interessen gedient ist.