Kim Jong’s mini Internet

22. September 2016 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

Nordkorea hat nur 28 Domainpräsenzen

Viele Staaten in Afrika und anderen Entwicklungsländern hinken dem Internetausbau weit hinterher und bisher ist es nur eine Vision, dass alle Menschen auf der Erde einen uneingeschränkten Zugang zum Internet haben. Jetzt erst öffnet sich Kuba dem „echten“ Internet, nachdem die Jugend dort eine virtuelle Parallelwelt zum Surfen genutzt hat.

Noch verschlossener ist Nordkorea. Diktator Kim Jong Un hat sein Regime angewiesen, Internetinhalte streng zu zensieren. Nur wenige Nordkoreaner erhalten überhaupt die Erlaubnis zu dessen Nutzung und über die Domainwelt in Nordkorea ist nur sehr wenig bekannt. Anscheinend investiert das isolierte Land eher in atomare Tests und Rüstung statt moderner IT-Struktur. Ein kleiner Einblick in das koreanische Internet wurde jetzt dem „Guardian“ zugespielt.

Koreanisches Internet hat nur 28 Seiten
Eine Fehlfunktion hat offengelegt, dass das frei zugängliche Internet für privilegierte Koreaner deutlich kleiner ist, als bisher vermutet. Unter der Top-Level-Domain .kp sind nur 28 ! Domains registriert und für Nutzer sichtbar. Alle weiteren Domains stehen entweder auf einer „Roten Liste“ oder sind vom Regime ausgesucht und betreiben. Dazu gehören sowohl Regierungsseiten, regionale (zensierte) News als auch Domains mit Filmen oder Ratgeber, wie Koch- oder Bastelseiten. Die koreanischen Medien haben eigene Seiten, die staatliche Airline hingegen nicht. Hinzu kommt, dass jeder Internetnutzer streng vom Regime überwacht wird und das Internet nach Belieben ab- und angeschaltet werden kann. Für die nahe Zukunft wird sich daran sicher nichts ändern, denn das Regime lehnt eine Annäherung an die internationalen Staatengemeinschaften vehement ab und versucht weiter, die eigene Bevölkerung zu kontrollieren.

Motherboard veröffentlicht Domainliste
Das Sicherheitsleck im koreanischen Netz wurde von einem IT Spezialisten von GitHub entdeckt. Er konnte eine koreanische Domainliste extrahieren und hat diese an die Domain „Motherboard“ weitergegeben. Dazu sagte ein Forscher für Internetnutzung im Interview:“Wir haben schon vermutet, dass die Internet-Ressourcen Nordkoreas sehr überschaubar sind, und laut den nun geleakten Informationen, hatten wir recht.“
Auch das Portal Reddit veröffentlichte die sehr kurze Liste der koreanischen Domains.

 

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