Umlautdomains: Nicht-ASCII-Zeichen bald möglich

29. November 2015 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

VeriSign will internationalisierte Domain-Namen einführen

VeriSign u. A. die Registry für .com und .net Domains. Das Unternehmen reagiert jetzt auf die Aussagen aktueller Studien. Diese belegen, dass die Anzahl von Internetnutzern mit internationalen Sprachen innerhalb der ersten drei Jahre rasant gewachsen ist. Rund 87 % aller Internetnutzer sprechen nicht Englisch als Mutter- oder Umgangssprache.

Die ICANN hat bereits reagiert und im Second-Level-Domainbereich internationalisierte Domain-Namen (IDN) eingeführt, damit die Nutzer auch Zeichen verwenden können, die außerhalb des offiziellen ASCII-Zeichensatzes in Domains liegen. Jetzt zieht auch VeriSign nach und hat öffentlich erklärt, dass bald auch Domainnamen unter .com und .net mit nicht-ASCII-Zeichen registriert werden können.

Jeder Kunde kann also in der nahen Zukunft seine neue Domain in der Muttersprache führen. Für die .com Domains hat der Registrar folgende Sprachen beantragt: Kyrillisch, Hebräisch, Arabisch, Devanagari, Thai, Katakana, Chinesisch (vereinfacht sowie traditionell) und Hangul. Bei den .net Domains sind Devanagari, vereinfachtes Chinesisch und Hangul möglich. Ungeklärt war nur noch der Vergabeschlüssel von VeriSign.

ICANN erklärt Vergabe-Prozedere für internationalisierte Domain-Namen
Die ICANN hat jetzt eine sogenannte Registration Policy veröffentlicht, die den Ablauf einer Vergabe von Domains in internationalisierter Sprache erläutert. Jeder Antrag beginnt mit einer 30 tägigen Sunrise Periode, in der Markeninhaber mit Eintrag im Trademark Clearinghouse (TMCH) passende Domain-Namen reservieren können. Nach Ablauf dieses Zeitraumes beginnt VeriSign mit einer „Limited Registration Period“, die in zwei Stufen gegliedert ist.

Das „Priority Access Programm“ erlaubt Kunden, die bereits .com Domains führen, diese Domains auch als IDN-Varianten eintragen zu lassen. Voraussetzung ist, dass der jeweilige Domainname nicht bereits während der Sunrise Periode vergeben wurde und der Kunde beim Registrar bleibt.

Die zweite Stufe, wird „Landrush Program“ genannt. Dies ist die freie Registrierungsphase, bei der Jedermann IDN-Varianten von .com Domains beantragen kann. Die Preise für die IDN-Varianten stehen noch nicht fest, es wird aber vermutet, dass die Landrush Domains zu Premiumpreisen vergeben werden.

VeriSign bereitet die erste Sunrise Periode für IDN-Varianten gerade vor und will bereits im ersten Quartal 2016 mit dem Zwei-Phasen-Plan zur weiteren Vergabe starten.

 

Schreibe einen Kommentar