Yahoo Mail: Ausfall nach Haibiss ?

27. November 2014 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

Yahoo-Mail tagelang teilweise ausgefallen – Unfähigkeit oder Taktik?

Wenn bei einem Internetunternehmen einmal etwas nicht funktioniert, dann ist das unschön, aber nicht gerade unerwartet, bei all der Technik, die da auf diversen Domains koordiniert werden muss. Wenn es dann aber Tage dauert das Problem zu lösen und betroffene User im Unklaren gelassen werden, dann ist das schlicht ein Armutszeugnis.

Und dieses Armutszeugnis hat sich jetzt nach GMX Yahoo ausgestellt. Tagelang warten unzählige Nutzer eines Yahoo E-Mail Accounts darauf, endlich wieder auf ihr Postfach zugreifen zu können, doch Fehlanzeige. Auf der Domain, kein Hinweis darauf, was passiert ist und wann das Problem behoben seien wird. Lediglich ist bekannt, dass offenbar ein Glasfaserkabel beschädigt ist.

Und das erfahren Nutzer auch nur dann in einer kleinen, unbedeutend erscheinenden Mitteilung auf der Hilfeseite innerhalb der Yahoo-Domains. Dort ist dann zu lesen, dass einige Nutzer von Yahoo Mail Probleme haben ihre E-Mail-Konten zu nutzen. Ein Problem mit einem Unterwasserkabel sei der Auslöser. Nicht wirklich aufschlussreich und zudem bleibt die Frage, wann das Problem behoben sein wird.

Ja, es ist dumm, wenn in die harmonische, schnelllebige virtuelle Welt auf einmal die technischen Probleme der weniger schnellen und harten Realität Einzug halten. Neu ist dies allerdings nicht und Yahoo steht mitnichten alleine da. Viele Unternehmen nutzen Glasfaserkabel unter Wasser und müssen sich mit den gleichen Bedingungen auseinandersetzen wie beispielsweise Fische, die solche Kabel gerne mal für Nahrung halten oder Schiffszubehör, welches dort hängen bleibt. Nichts, also, was unerwartet kommen würde oder ein Problem, welches man nicht im Vorfeld hätte bedenken können und doch doktert Yahoo seit Tagen an diesem Problem herum, ohne es gelöst zu bekommen. Gut, nicht jedes Unternehmen hat jetzt ihr eigenes Schiff mit hauseigenen Tauchern in einem Hafen liegen, welches sofort losgeschickt werden kann, um das Problem zu lösen, doch dafür gibt es schließlich Reserveleitungen. Die kommen in solchen Fällen zum Einsatz, nicht aber bei Yahoo und das wirft Fragen auf. Ist es die Technik, die Yahoo überfordert? Maue Finanzlage, die die kostspielige Reparatur nicht durchführbar macht, oder gibt es hier ein ganz anderes Problem, welches man nur nicht zugeben will?

Irgendwie erinnert das Problem an den Vorfall mit GMX vor einigen Monaten. Nach der Umstellung auf SSL, und damit auf einen anderen Port, waren auf einmal Tausende von Usern nicht mehr in der Lage ihre E-Mails abzurufen, sich auf der GMX-Domain in ihre E-Mail-Konten einzuloggen oder überhaupt die Seite von GMX anzuwählen. Das Problem zog sich über endlose Wochen hin und hier hatte es den Anschein, dass die Premium User, also die, die Geld für ihr Postfach bezahlten bevorzugt behandelt wurden. Alle anderen standen auf dem Schlauch und mussten sich selbst helfen, was sie auch taten. Bis heute ist nie herausgekommen, welche Ursache dahintersteckte und GMX gab sich nicht gerade auskunftsfreudig. Viele User zogen ihre Konsequenzen und kündigten ihren GMX Account daraufhin. Ob GMX daraus gelernt hat, ist unklar.

Yahoo gibt auf seiner Domain bekannt, das Problem vor Weihnachten gelöst zu haben. Zu hoffen wäre es, damit nicht auch hier User die Flucht ergreifen und auf die Idee kommen, ihre eh nutzlosen Postfächer und Accounts zu kündigen. Viel wünschenswerter wäre es in der Zwischenzeit, wenn Yahoo auf seiner Internetdomain etwas umfangreicher informieren würde über bestehende Probleme und wie diese gelöst werden sollen.

 

Meinung von Domainsmalltalk:
Unglaublich wie viele Internetuser immer noch kostenlose Maildienste nutzen.
Ganz zu schweigen vom Datenschutz und der Erreichbarkeit. Niemand hat etwas zu verschenken!
Lesen Sie mal die Geschäftsbedingungen der kostenlosen Anbieter, denn spätestens dann wird Ihnen klar, warum Ihr Postbriefkasten und Mailadresse vor lauter Werbung überläuft.

 

 

Autor: Wolfgang Wild Redaktion: Domainsmalltalk

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