.zuerich: Top-Level Domain floppt bei Kunden

1. August 2022 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

Der Trend zu sogenannten „personalisierten „ Domains ist ungebrochen. Es werden weltweit zahlreichen nTLDs angeboten, darunter Städtedomains und Domains mit besonderen Endungen. Doch nicht immer erfüllt sich der Wunsch nach Erfolg – besonders wenn eine Domain von den Kunden nahezu ignoriert wird.

Zürcher Top-Level-Domain sollte durchstarten

Der Schweizer Kanton Zürich wollte die Unternehmen und Organisationen der Region für eine digitale Identität begeistern und hat seit dem Jahr 2012 rund 1.3 Millionen Franken in das ambitionierte Projekt investiert.

Die Reservierungsphase begann im August 2021, ab dem November letzten Jahres war die TLD .zuerich dann frei für Züricher Unternehmen, die sich registrieren wollten. Der Registrator Hostpoint in Zusammenarbeit mit Stadt und Tourismusverein warb mit einer Positionierung „im Scheinwerferlicht“. Und die Erwartungen waren immens, sollten doch viele Unternehmen unter .zuerich eine neue , prestigeträchtige digitale Heimat finden. Immerhin hat der Kanton 116.000 registrierte Unternehmen und zusätzlich Bildungsstätten, Vereine und die öffentlichen Verwaltungen. Ausreichend Potential also.

Die Preise für die Registrierung unter .zuerich folgen den aktuellen Markttrends. Eine Domain kostet – je nach Registrar – pro Jahr zwischen 100 und 250 Franken, zusätzlich erhebt der Kanton Zürich eine einmalige Zuteilungsgebühr von 800 Franken pro Ausschreibung/Domain.

Kaum Interesse an .zuerich-Domains

Jetzt folgt die Ernüchterung. Der „Tages-Anzeiger“ schreibt, dass nur 1300 Domainadressen registriert wurden. Das Interesse an einer neuen „digitalen Identität“ scheint im Kanton sehr gering zu sein. Laut Mauro Landolt von Hostpoint haben bereits viele Firmen eine Domain und „fokussieren“ sich darauf.

Neue Domains mit der .zuerich-Endung werden meist nur zum Schutz des Markennamens und zur Weiterleitung auf eine bereits eingeführte Hauptadresse registriert. Und gerade diese Weiterleitungen funktionieren auch nicht wie gewünscht, wie die Zeitung bei Tests herausfand. Kein gutes Bild von einer Top-Level-Domain, die eigentlich niemand braucht oder wünscht. Leider floppte diese teure Marketingidee.

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