Auftragsmörder aus dem Internet gesucht – Betrüger gefunden

7. September 2022 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Leidenschaft geht manchmal seltsame Wege und schreibt verrückte (Lebens) Geschichten. Wie die eines 28jährigen Mannes, der seit April in Untersuchungshaft sitzt, nachdem eine Journalistin auf diese verrückte und gefährliche Geschichte gestoßen ist und die Polizei eingeschaltet hat.

Hexenflüche und Auftragsmord: Leidenschaft bis zum Wahnsinn?

Ein 28jähriger Mann sitzt im Gefängnis und wurde von der Staatsanwaltschaft Berlin wegen „versuchter Anstiftung zum heimtückischen Mord aus Habgier“ angeklagt. Die Vorgeschichte dazu klingt wie aus einem schlechten B-Movie.

Der Mann hatte sich 2020 in Berlin in einen anderen Mann verliebt, der aber bereits vergeben war. In entflammter Leidenschaft versuchte der Angeklagte, sein „Objekt der Begierde“ zur Trennung von seinem Partner zu überreden, was nicht gelang.

Danach suchte der Enttäuschte im Internet nach anderen Wegen und buchte „digitale Hexenflüche“, um den Nebenbuhler zu vertrieben. Als auch dies nicht gelang, griff der Mann laut Staatsanwaltschaft zu drastischen Maßnahmen und beschloss, dass der vermeintliche „Nebenbuhler“ sterben sollte, damit das Zeil seiner Sehnsüchte frei für ihn wäre.

Er suchte im Darknet nach einer entsprechenden Domain, registrierte sich dort und lobte im März 2022 rund 9000 USD in Bitcoins für den Mord an dem Mann aus. Er hinterlegte auch persönliche Daten, u.a. Fotos und Adresse des potenziellen Opfers.

Ein angeblicher Geschäftspartner meldete sich bei ihm, bereit, die Tat auszuführen, hielt ihn aber immer länger hin, obwohl die Summer bereits mehrfach erhöht wurde. Am Ende der Bieterphase gab es drei „Auftragsmörder“ und eine Summe von 24.000 USD in Bitcoin, die eingestrichen wurde – aber nichts passierte.

Dann meldete sich der Administrator der Domain und schrieb, dass der 28jährige auf einen Betrug hereingefallen und das Geld weg sei. Es gäbe auch keinerlei Rückzahlungen. Als Tipp gab der Admin dem Mann mit, er solle sich selbst als Auftragskiller anbieten und andere potentielle Kunden betrügen. Das Tat der Mann dann auch und suchte parallel weiter nach einem Auftragsmörder – so lange, bis er verhaftet wurde. Leidenschaft, Wahnsinn oder einfach nur grenzenlose Dummheit?

Schreibe einen Kommentar