Fukushima: Anonymus greift japanische Kernkraft-Organisationen an

6. September 2023 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Sicherheit

Japan hat bereits 2021 beschlossen, behandeltes, radioaktives Kühlwasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer zu leiten. Im Vorfeld wurde dieser Wasserableitungsplan von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) als sicher eingestuft. Jetzt soll die Ableitung beginnen.

Seit dem Bekanntwerden dieser Ableitungspläne hat das Hackerkollektiv Anonymus die Aktivitäten in Japan deutlich verstärkt und den Fokus auf Kernkraft Organisationen gelegt. Anonymus kritisiert eine „mangelnde Transparenz im Entscheidungsprozess der japanischen Regierung“ und den totalen Ausschluss der Öffentlichkeit. Ein Sprecher sagte – im Hinblick auf die weitreichenden Auswirkungen auf die Umwelt – zur Japan Times: „Wir müssen dem sinnlosen Akt, das Meer zu einer Mülldeponie für wirtschaftlichen Nutzen zu machen, ein Ende setzen.“

Anonymus verstärkt Aktionen in Japan

Seitdem bekannt wurde, dass die Ableitung von Kühlwasser in Fukushima beginnen soll, hat Anonymus die Cyberangriffe in Japan intensiviert. Im Jahr 2021 wurde vom Hackerkollektiv bereits eine Liste mit den Angriffszielen veröffentlicht, die jetzt anscheinend „abgearbeitet“ wird. Mittels DDoS Angriffen wurden u.a. Japan Atomic Energy Agency, Japan Atomic Power und die Atomic Energy Society of Japan kompromittiert. Die Angriffe wurden von „Untergruppen“ des Kollektivs von Italien und Vietnam aus durchgeführt. Zu den Kollateralschäden gehörte Nippon-Weston, ein Unternehmen, dass keinen Bezug zur Kernkraft Branche hat. Anscheinend hatten die Hacker angenommen, das Nippon Weston eine Regierungseinrichtung in Westjapan sei. Die Störungen beim Unternehmen waren allerdings gering.

Experte warnt vor intensiveren Angriffen

Ein Sprecher von Vertreter von NTT Security Japan warnt allerdings vor Anonymus und schreibt:„Es ist Wachsamkeit geboten, da die Angriffe nach der Entlassung weiter eskalieren könnten.“ Es ist möglich, dass Anonymus die Angriffe noch verstärkt. Experten sprechen von „sehr geringen Risiken durch das im Wasser verbleibende Tritium“, die lokalen Fischer und auch China haben allerdings Bedenken, denen sich das Hackerkollektiv anschließt. Deshalb ist nich absehbar, ob und wann die Cyberangriffe enden und Anonymus einlenkt.

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