Influencer Marketing: gesetzliche Rahmen neu stecken?

5. Juli 2019 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Medienexperten beobachten den neuen Werbemarkt schon länger. In den Fokus der Unternehmen rücken immer mehr die Influencer, die nicht nur für die zahlreichen Follower interessant ist. Mittlerweile hat sich um das Influencer Marketing ein eigener Werbemarkt entwickelt, der auf 500 Millionen datiert wird. So viel Geld gibt die Wirtschaft für diesen besonderen Medienzweig aus, um neue Marktanteile zu generieren.

Influencer Videos: Tipps oder gezieltes Marketing?

Die Influencer präsentieren Ihren Followern nicht nur schöne Urlaubs- und Alltagsschnappschüsse, sondern zeigen Kosmetik, Mode, sprechen über Literatur, die Gastro- und Fitnessbranche und vieles mehr. Dabei werden auch Produkte oder Unternehmen genannt. Ab diesem Moment wird aus der Kommunikation zwischen Influencer und Follower eine Marketingsituation, die für die beworbenen Unternehmen sehr lukrativ sein kann. Meist markieren die Influencer die Beiträge mit solchen Präsentationen mit „Werbung“. Aber nicht immer, wie die Gerichtsverfahren gegen einige bekannte Gesichter dieser Branche, u.a. Fußballerdgattin Cathy Hummels oder Pamela Reif, zeigen.

Wettbewerbshüter oder auch Behörden erteilten überdurchschnittlich oft Abmahnungen an Influencer. Nur bei groben Verstößen wurde geklagt und die Gerichte beschäftigten sich in diversen Verfahren mit der Frage nach der „geschäftlichen Handlung“, die Texte oder Kurzposts auf den Accounts der jeweiligen Handlung darstellen. Dabei urteilten die Richter sehr unterschiedlich, sodass die Influencer und auch Unternehmen unter einer gewissen Rechtsunsicherheit leiden.

Wettbewerbsregeln kennen und anwenden

Influencermarketing lebt von Personalien und Individualität. Wettbewerbsforscher geben aber an, dass dieses Marketing den klassischen Wettbewerbsregeln folgt, die gesetzlichen Grundlagen, die dafür geschaffen und 2018 noch einmal angepasst wurden, also ausreichend sein müssten. Viele Influencer halten sich auch an die Gesetze, doch in der Branche fehlt es allgemein an Transparenz. Es scheint kaum Möglichkeiten zu geben, bezahlte und unbezahlte Werbung deutlich auseinanderzuhalten und so zu kennzeichnen, dass Follower und Wettbewerbshüter dies schnell erkennen.

Viele Influencer geben auf Nachfragen zu, die rechtlichen Grundlagen nur unzureichend zu kennen. Dieses subjektive Rechtsunsicherheit sollte verbessert werden, da teure Prozesse auch Existenzen vernichten können. Zudem sollten kleine und junge Unternehmen statt vor Gericht in Schlichtungsverfahren geschickt werden, die schneller und kostengünstiger sind. Grundsätzlich sollte sich jeder Unternehmer im Internet über Wettbewerbs- und Marketingrichtlinien informieren und diese dann auch beachten. Ignoranz kann teuer werden.

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