Russland sperrt VPN- und E-Mail-Dienste

1. November 2023 | Von | Kategorie: Domain News, Domain-Tools

Schon in der Vergangenheit sperrte die russische Regierung immer wieder Domains und Netzwerke. Jetzt berichtet Interfax, dass die Regierung auf eine „„Bedrohungen der Stabilität, Sicherheit und Integrität“ des nationalen Kommunikationsnetzes reagiert und die die entsprechende Behörde angewiesen hat, 167 VPN-Dienste sowie mehr als 200 E-Mail-Dienste zu blockieren.

Zur gewaltigen Sperrliste gehören demnach auch 590.000 Informationsressourcen, rund 2.000 Phishing-Seiten sowie mehr als 20 Systeme zur Verbreitung von Malware. Dem entgegen steht eine „White List“ mit knapp 18.000 IP Adressen, die nicht gesperrt werden sollen.

VPN : vollständige Blockade

Jetzt ordnet die russische Regierung auch vollständige Sperrungen von VPN Protokollen an, sperrt also nicht nur IP Adressen. Auf dieser Sperrliste stehen u.a. OpenVPN, IKEv2 und Wireguard. Von der Blockade können also auch Unternehmen betroffen sein, die ein Kommunikationsnetz per VPN mit Angestellten oder Partner im In- und Ausland aufgebaut haben.

Die Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor hatte vor kurzer Zeit angekündigt, dass ab März 2024 alle VPN Dienste gesperrt werden, die den Nutzern einen Zugriff auf „in Russland verbotene Ressourcen“ erlauben. Da kann vor allem die Angebote des US-Riesen Meta betreffen, dessen Social Media Plattformen Facebook, Instagram und Whatsapp schon lange in Russland unter Beobachtung stehen.

Neue Gesetze knebeln ausländische Unternehmen

Komplizierter wird es für ausländische Unternehmen schon jetzt, denn vor drei Monaten wurde eine Gesetzesänderung unterzeichnet, derzufolge „sämtliche in Russland aktive Onlineplattformen“ mittels staatlich genehmigter Verifizierungsprogramme eine Identitätsüberprüfung von russischen Nutzern vorzunehmen. Gleicht´zeitig erging die Pflicht an Hosting-Provider, bei „ festgestellten Verstöße gegen vom Staat verbotene Verhaltensweisen“ entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, umzusetzen und Resultate an Roskomnadsor zu melden. Wird dieser Anordnung nicht Folge geleistet, erhält das jeweilige Unternehme keine Geschäftserlaubnis mehr.

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