Die Clearingstelle Urheberrecht im Internet (CUII) arbeitet langsam aber stetig und hat viele Piraten-Webseiten auf dem Zettel. Mehr als 50 Domains, deren Angebote das Urheberrecht verletzen, wurden bisher gesperrt. Ende Februar gab die UCII die Sperrempfehlung für Megakino.co und kurz darauf für – Domain No 51 – das Gamingportal nswgame.com ab. Zu den größten Sperrungen in der kürzeren Vergangenheit gehörte die „Schattenbibliothek sci-hub.st samt aller Mirror Domains.
Die Empfehlungen der UCII werden von den Internet Anbietern grundsätzlich als Anordnung zur Sperre gesehen und dementsprechend innerhalb von 7 bis 10 Tagen umgesetzt. Deutschland holt mit den Aktivitäten der Clearingstelle ein wenig im Kampf gegen illegale Streams auf, doch
in anderen europäischen Ländern greift der Piracy Shield deutlich schneller und in größerem Rahmen. In Italien werden in einer Session oft Hunderte Piratendomains gesperrt. Das ist deutlich mehr als in Deutschland aber die UICC arbeitet sorgfältiger und lässt alle Sperrempfehlungen im Vorfeld von einem pensionierten Richter prüfen, um Fehler zu vermeiden. Das hat bisher auch sehr gut geklappt, also ist viel und schnell nicht immer gut.
Piracy Shield im Kampf gegen Online-Piraterie
Italiens Piracy Shield gilt als innovativ in Europa. Bei angeordneten Sperren müssenDNS-, VPN- und Internet-Anbieter diese innerhalb von 30 Minuten ausführen. Dabei ist keine richterliche Anordnung notwendig. Wir die Sperre nicht umgesetzt, werden Geldstrafen in „empfindlichen“ Höhen fällig.
Die Schnelligkeit und teilweise fehlende Sorgsamkeitsprüfungen haben aber in Italien schon Probleme verursacht, wie Sperrungen von falschen IP Adressen oder die Veröffentlichung von Teilen der Quellcodes.
Bei der Clearingstelle Urheberrecht im Internet (CUII) werden bisher keine Strafen für Internet-Anbieter verhängt, wenn sie der Empfehlung nicht nachkommen. Und es wird auch weiterhin sorgsam geprüft, ob die Sperre rechtssicher durchgesetzt werden kann.
Für die Online Piraterie mit den illegalen Streams könnte es in Europa deutlich enger werden, wenn das italienische Modell Schule macht und Piracy Shield europaweit auf einen gemeinsamen Standard gehoben und deutlich schneller wird.
Für die Nutzer wird der Zugang zu diesen Inhalten noch einmal erschwert. DNS Sperren kann man mittels Proxy oder VPN Zugang umgehen.