Domainpfändung wegen Außenständen

24. Januar 2018 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Recht

Journalist Gutjahr lässt compact.online.de pfänden

 

 

Der deutsche Journalist und Blogger Richard Gutjahr hat die Domain compact.online.de der Berliner Compact Magazin GmbH pfänden lassen. Als Grund gab Gutjahrs Anwalt Markus Kompa an, dass „die vom Gericht festgesetzten Kosten einer einstweiligen Verfügung nicht bezahlt wurden“. Die Pfändung wird bei der DENIC als Sperrvermerk für etwaige Verkäufe durch den Eigentümer notiert. Betreiben darf der Pfänder die jeweilige Domain aber nicht.

 

Die ausstehenden Kosten für eine gerichtliche Verfügung bezogen sich laut Anwalt Kompa auf einen Gerichtsbeschluss zu einer Unterlassungsklage durch Gutjahr. Das Compact Magazin, herausgegeben vom deutschen Publizisten Jürgen Elsässer, hatte auf der Domain compact.online.de die Behauptung aufgestellt, Richard Gutjahr hätte sowohl von dem Anschlag in Nizza im Juli 2016 als auch dem Amoklauf in München  vom 22.Juli 2016 gewusst und suggerierte damit eine gewisse Mittäterschaft des investigativen Journalisten. Gutjahr hatte über beide Amokläufe berichtet. Der Journalist hatte daraufhin auf Unterlassung geklagt und vor Gericht gewonnen. Die Kosten des Verfahrens hatte die Compact Magazin GmbH aber nicht gezahlt sodass die Pfändung rechtens war und auch vorgenommen wurde.

 

Domain vor dem Verkauf?

Die Pfändung ist vollzogen und nach einer vorgegebenen Frist ohne die Zahlung der Ausstände könnte eine Versteigerung der Domain möglich sein, um die Gelder einzutreiben. Verwenden darf Gutjahr die Domain nicht. Und er wird es auch nicht wollen, denn viele Inhalte auf compact.online.de sind so problematisch, dass der bekannte deutsche Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler die Domain sogar  als „rechtes Querfrontmagazin“ bezeichnet hat. Auch in der Pfändungsmitteilung von Gutjahrs Anwalt wird von der „Pfändung der Domain eines rechtspopulistischen Verlages“ gesprochen.

 

Von der Compact Magazin GmbH oder dem Publizisten Jürgen Elsässer gab es bisher keine Stellungnahme zur aktuellen Pfändung der Verlagsdomain. Das Onlinemagazin Golem schreibt aber auf dem zugehörigen Blog, dass die angemahnten Gebühren bereits gezahlt wurden. Richard Gutjahr wehrt sich indes weiter gegen falsche Behauptungen in den sozialen Netzwerken und stellt dabei auch Google und Facebook an den virtuellen Pranger, wiel sie „zu zögerlich“ gegen falsche Behauptungen vorgehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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