Krieg unter Gummibären: Haribo versus Start up

5. Februar 2020 | Von | Kategorie: Domain Recht

Das spanische Start up Ositos und Co schien eine rentable Marktlücke gefunden zu haben. Die Firmengründer Ander Méndez, Julen Justa und Tamar Gigolashvili haben eine ganz besondere Produktlinie Gummitiere auf den Markt gebracht. Nicht nur im eigenen Land sind die neuen Gummibärchen mit Alkohol ein Renner bei Erwachsenen.

Im firmeneigenen Onlineshop ositosconalcohol.com werden derzeit fünf Sorten „Cositos con Alcohol“ angeboten: Rum-Ananas, Gin-Erdbeere, Wodka-Orange, Whisky-Cola und Tequila-Zitrone. Die Gummibären haben einen hohen Alkoholgehalt von 15 %, sodass bereits 8 Bärchen einem Glas Wein entsprechen und 15 Gummitiere so gehaltvoll wie ein klassischer Gin Tonic sind. Das Start-up lässt sich im Onlineverkauf vor der Bestellung bestätigen, dass die Kunden älter als 18 Jahre sind.

Haribo ist empört und besorgt

Gummibärchen mit Alkohol sind für den Weltkonzern, der bereits seit 1920 die bekannten Gummibärchen produziert, ein No-Go und kommentiert das neue Produkt: „Für uns schließen sich Kinder und der Genuss von Alkohol grundsätzlich aus.“ Und das Unternehmen beschreibt die „kindliche Freude und Nasch-Spaß für Jung und Alt“, die unbedingt erhalten bleiben soll. Brauchen Gummibärchen Alkohol?

Nein, meint Haribo und hat dem baskischen Start-up vor kurzem einen mehrseitigen Brief geschickt. Darin konfrontiert Haribo Ositos mit der Ähnlichkeit der Süßwaren und der „Verletzung des Rechts am geistigen Eigentum“. In der Realität ähneln die Alkoholbären, die in Metalldosen verkauft werden, wirklich frappierend den klassischen Haribo-Goldbären. Haribo fordert von Ositos den sofortigen Verkaufstop der Alkoholbärchen und die Aufgabe und Übertragung der Domain ositosconalcohol.com. Zusätzlich soll das Unternehmen die in Spanien eingetragene Marke löschen lassen.

Die Jungunternehmer gehen vorsichtig mit dem Schreiben um, prüfen die entsprechenden Möglichkeiten. Die Produktion der Alkoholbärchen wollen sie nicht aufgeben, weil die Kunden sie mögen und gut annehmen. Trotzdem räumt Mendez eine gewisse „Angst“ vor dem Branchenriesen ein, der sie vielleicht ganz nach Belieben vor Gericht „versenken“ kann. Das Geld für einen aufwändigen und teuren Gerichtsstreit hätten sie nicht. Eine Klärung ist also noch offen.

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