Domain her, oder ich schieß dich tod!

5. Juni 2018 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Sicherheit

Domainraub mit Waffengewalt: Gerichtsurteil

In den USA ist vor kurzem ein Prozess um einen spektakulären Fall der Domainerpressung zu Ende gegangen. Die Richter erklärten den Angeklagten für schuldig und verurteilten ihn zu 20 Jahren Gefängnis.

Der Mann aus Iowa hatte im Juni 2017 versucht, den Transfer der Domain doitforstate.com zu erpressen. Dazu hatte der 43-jährige einen ehemaligen Mitarbeiter des Registrars GoDaddy in seiner Wohnung überfallen und ihn unter vorgehaltener Waffe aufgefordert, die benannte Domain zu transferieren. Der Täter hatte sich mit Maske, Sonnenbrille und Mütze ausstaffiert, um nach Ende des Überfalls unerkannt zu verschwinden.

Er legte dem Opfer einen Zettel mit genauen Instruktionen für den Transfer der Domain von einem GoDaddy Konto auf ein anderes vor und hielt dabei dem 26-jährigen die Waffe an den Kopf. Das Opfer weigerte sich, seine Mailadresse und Telefonnummer für den Transfer einzugeben, woraufhin der Täter ihn mit einem Taser und Schlägen malträtierte. Als er Anstalten machte, die Waffe zu benutzen, wehrte sich der Überfallene und es gab ein Handgemenge, bei der Täter dem Opfer eine Schusswunde am Bein zufügte. Trotz der Verletzung konnte das Opfer dem Täter die Pistole entreißen und schoss ihn daraufhin mehrfach in den Oberkörper. Danach rief er die Polizei und Sanitäter.

Im Prozess bekannte sich der Täter – ein Familienvater mit zwei Kindern – schuldig. Anscheinend wollte er von der Bekanntheit der Domain doitforstate.com, die zuvor einen bekannten Blog der Iowa State University enthielt, profitieren. Im Jahr 2017 war der Slogan „Do it for State“ in Iowa sehr populär. Dieser Versuch endete dann mit Schusswunden im Krankenhaus und danach im Gefängnis. Der „Domainerpresser“ muss nach dem Willen der Richter 20 Jahre in einem Bundesgefängnis absitzen.

Dies ist der weltweite erste Versuch der Erpressung mit Waffengewalt, um eine Domain zu erlangen. Die Bestrafung des Bundesgerichts fiel sicher so hart aus, weil gleich mehrere Delikte zusammenkamen. Der Transfer der Domain wurde nicht vollzogen

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