Domainwelt: kein Platz für Hetzer

11. Oktober 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Sicherheit

Schwedische Domain Aktivisten jagen Internet-Hetzer

Die Hasskommentare im Internet werden immer aggressiver und breiten sich immer mehr in alle Richtungen aus. Angegriffen werden private und öffentliche Personen, Flüchtlinge und Glaubensgruppen oder Parteien.

Vor kurzem hat sich Bundeskanzlerin Merkel im Gespräch mit dem Facebook CEO Mark Zuckerberg für mehr Kontrolle der sozialen Netzwerke bei den Hasskommentaren ausgesprochen und Zuckerberg hat u. a. „Maßnahmen zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit“ und mehr Kontrolle über hässliche und verachtende Domain Kommentare angekündigt. Zudem hat sich Facebook zur Kooperation mit der FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) verpflichtet. Trotzdem ist der Weg zu einer Troll-freien Domain Welt schwierig, da die Maßnahmen der großen Internetanbieter und sozialen Netzwerke nur schleppend greifen

Schwedische „Researchgruppen“ aktiv gegen Domain Trolle
In Schweden geht eine Gruppe von Online-Aktivisten nun offensiv gegen die „Autoren“ der Hasskommentare vor. Martin Fredricksson, Gründer der „Researchgruppen“ und seine Mitstreiter suchen im Internet nach den Datenspuren der Online-Trolle und ziehen sie aus der Anonymität, indem sie Namen veröffentlichen.

Die Gruppe ist sehr aktiv. Sie wertete z. B. die Blogeinträge und Foren der rechten Online-Publikation „Avpixlat“ aus und stellte eine umfangreiche Datenbank mit Usern und Kommentaren zusammen. Daraus wurden Profile erstellt und die Namen der Trolle veröffentlicht. Darunter befanden sich auch Politiker der Rechtspartei „Sverigedemokraterna“, die rassistische und beleidigende Kommentare veröffentlicht hatten.

Schwedische User machen gegen Trolljäger mobil
Nicht bei jedem Nutzer kommen die Trolljäger gut an. Als die ersten Namen veröffentlicht wurden und die Aktivisten ihre Erfolge feierten, gab es plötzlich eine massive Gegenbewegung von schwedischen Internetnutzern, welche die Meinungsfreiheit bedroht sahen. Sie verbreiteten die Privatadressen der Mitgleiter von „Researchgruppen“ und lieferten sich monatelang heftige Debatten über die Freiheit, Kommentare im Internet zu hinterlassen.

Internetrecherchen gegen Trolle auch in Deutschland
Auch in Deutschland wird nach Trollen gefahndet – allerdings nicht so offensiv, wie in Schweden, wo persönliche Informationen frei im Internet einsehbar sind. Aus Datenschutzgründen beschränken sich die deutschen Trolljäger auf öffentliche Profile und bekommen dabei Hilfe von Medien und sogar Domain Hackern, die z.B. Datenlisten von rechtsradikalen Online- Händlern zur Analyse freigegeben hatten.

 

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