.com Domains bald ausverkauft ?

3. Juni 2017 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Domainmarkt: Was kommt nach Dotcom?

Das Ende bahnt sich an: die verfügbaren „ wertvollen“ .com Adressen werden immer weniger und gerade große Marken haben Schwierigkeiten, Domains für ihre Unternehmen unter .com zu registrieren.  Apple brauchte16 Jahre, um apple.co.uk von einer britischen Firma namens Apple Illustrations zu erwerben und Nissan versucht bereits seit 20 Jahren, die Präsenz Nissan.com von einer Privatperson namens Uzi Nissan zu erwerben.

Bis heute gilt die DotCom-Domain weltweit als „erste Adresse“ im Internet. Viele Marken streiten sich seit Jahren vor Gericht, um ihre Rechte vor Missbrauch durch Dritte zu schützen, die Domainnamen registriert haben und die Markennamen für eigene Projekte nutzen.

Besonders schwierig wird es bei Akronymen. Domainadressen wie CIA.com, NSA.com, FBI.com, Mossad.com und Mi6.com sind alle im Besitz von Privatpersonen und Firmen. ABBA.com ist nicht die schwedische Gruppe, sondern ein Akronym für die American Bed and Breakfast Association. Deshalb finden viele Nutzer nicht mehr die Behörde, Organisation oder Person, die sie eigentlich suchen, wenn sie ein Akronym eingeben.

 

Fehler bei der Domainverteilung

Warum das so ist, fragen sich viele Internetnutzer. Sollte nicht eine Marke die Möglichkeit haben zuerst und danach jederzeit eine relevante Domaindresse zu registrieren – auch nach Jahren, wenn das Unternehmen globaler arbeitet? Eigentlich schon, doch die Regeln des Registrierungsprozesses räumen den Unternehmen nur eine bestimmte Frist der Bestellung des gewünschten Namens ein . Danach heißt es : wer zuerst kommt,registriert zuerst. Auch wenn Fristverlängerungen verstreichen, verlieren Marken ihre Domains an Privatpersonen.

Dann wird es schwierig, diese Domainnamen zu bekommen. Einige Unternehmen kaufen die rechte zurück, zahlen dafür sehr hohe Abstände oder beteiligen die Verkäufer prozentual an Erlösen oder Verkäufen. Andere Marken gehen den Rechtsweg und erstreiten die Domains im Zuge eines UDRP Verfahrens vor der WIPO. Das ist teuer und am Ende können auch Marken verlieren und dann wird die Domain unerreichbar.

 

Neue Lösungen für Domainprobleme

Domain-Namen sind zu einem „kostbaren Rohstoff“ geworden und die Markeninhaber suchen nach neuen Wegen, um dem .com Problem zu entkommen. Im Jahr 2014 führte ICANN – die Internet Corporation für zugeordnete Namen und Nummern, die primäre DNS- und IP-Regulierung, Wartung und Koordination für das Internet betreuen – eine Reihe neuer, generischer Domänennamen der Top-Levels (gTLDs) ein.das scheint den Markt zu entspannen und bietet neu Marketingideen. Großkonzerne, wie Mc Donalds, BMW oder Nike haben jetzt eigene TLDs, die keine Registrierungen von außen zulassen. Trotz der hohen Anmeldegebühren von rund 185.000 USD erscheint dieser Schritt zur eigenen Top-Level-Domain am Ende günstiger, als die hohen Kosten, die Aufkäufe oder UDRP Verfahren verursachen.

Die Zukunft der Domainnamen liegt also ganz eindeutig bei individuellen, generischen Top-Level-Domains, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen.

 

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