Deutschland hat die Software-Revolution verpennt

19. Februar 2018 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Gastredner: Ex Google CEO Schmidt an der TU München 

Eric Emerson Schmidt hat seinen Posten als Verwaltungsratsvorsitzender des Google Mutter Konzerns Alphabet Inc. Im Jahr 2015 abgegeben. Nach eigenen Angaben will der Manager und Informatiker, der einst Barack Obama beriet und an der Stanford University lehrt, seinen Fokus nun auf Wissenschaft und Charity setzen.

Im Rahmen der Münchener Sicherheitskonferenz kam Schmidt auch an die TU München, wo er vor mehr als 1.000 Studenten referierte. Zudem kündigte Schmidt den Abschluss einer Partnerschaft zwischen Google und der TU an. Das amerikanische Unternehmen ist der erste nichteuropäische Konzern, der Exzellenzpartner der Universität München wird.

Ein überwältigender Empfang eines Managers mit „bayerischen Genen“, der im perfekten Business-Look über Deutschland als Internetstandort und die Chancen von Industrie 4.0 referierte. Das Thema des Abends war „Isar Valley trifft Silicon Valley „Der einstige Manager der größten Suchmaschine der Welt sprach über seinen persönlichen Werdegang und räumte auch Fehlentscheidungen in seiner Zeit als Google Manager ein.

Dann ermahnte die Studierenden, sich intensiver mit Software auseinanderzusetzen, denn „Das deutsche Ingenieurswesen war immer das beste der Welt.“ Doch die Software-Revolution sei an dem Land vorbeigegangen. Nun bietet sich eine neue Chance mit Industrie 4.0, wieder zum Vorreiter in Europa zu werden. Um dieses gigantische Projekt voranzutreiben, ist laut Schmidt der Aufbau einer „Software-Community mit Themen wie Maschinellem Lernen und Cloud Computing“ unerlässlich.

Große Chancen durch Industrie 4.0
In einem weiteren Block seines Referats beleuchtete Eric Schmidt die Chancen, die der gesamten Menschheit durch die erfolgreiche Umsetzung und Erweiterung des Projekts 4.0 entstehen. Einen besonderen Vorteil sieht der Informatiker dabei im Bereich Gesundheit, wo in der Zukunft Roboter präziser operieren können, als Ärzte. Bis dahin sei es aber ein weiter Weg, denn gesetzliche und vor allem ethische Fragen müssten zur Zufriedenheit aller Beteiligten geklärt werden.

Eric Schmidt sprach über die neue Kooperation zwischen der TU und Google, deren Rahmenverträge fertiggestellt sind und deren Schwerpunkt im Bereich künstlicher Intelligenz liegt „Automation und Robotik sind wesentliche Elemente der vierten industriellen Revolution, die wir gerade durch den Fortschritt der künstlichen Intelligenz erleben“ sagte Schmidt. Google wird für die neue Kooperation eine Million Euro in die Universitätsstiftung einzahlen.

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