Domainhacker-Love: USA verlangt Auslieferung

23. Juli 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Britische Behörde soll angeblichen Domain-Hacker an USA ausliefern

In den Jahren 2012 und 2013 fanden Domainhackerangriffe auf ungeschützte Computer von US-Behörden statt. Ziel der Domainangriffe waren Systeme der NASA, der US-Army, der Umweltbehörde EPA und der Federal Reserve Zentralbank.

Kurz darauf wurde der britische Cyberkriminelle Lauri Love als Verdächtiger von der britischen Polizei verhaftet und seine gesamte Computertechnik zur Tatermittlung beschlagnahmt.

Ein Gericht hatte den mutmaßlichen Hacker damals nach einer Anhörung gegen eine Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt und vor einem Jahr die Kautionsauflagen außer Kraft gesetzt. Zudem sei der Großteil der beschlagnahmten Technik bereits vor dem ersten Gerichtstermin an Love ausgehändigt worden. Die Polizei behielt nur besonders relevante Teile für die Anhörung zurück. Nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft unternahmen die Behörden jahrelang nichts mehr gegen den 30-Jährigen.

Lauri Love wurde jetzt von der Polizei der Grafschaft Suffolk in seiner Wohnung verhaftet. Als Grund gaben die britischen Behörden an, dass ein Auslieferungsantrag der USA gegen Love vorliege. Seine Anwältin Karen Todner sagte in einem Interview gegenüber der BBC, dass Ihr Mandant gerichtlich gegen das Auslieferungsverlangen der USA vorgehen werde.

Und es sieht aus, als ob Love damit Erfolg haben könnte. Das britische Justizministerium hatte einen anderen Auslieferungsantrag der USA im Jahr 2012 abgelehnt. Der UFO Hacker Gary Mc Kinnon, der in den Jahren 2001/ 2002 Systeme von NASA und US Army gehackt hatte, um Beweise für Aliens zu finden, wurde nicht ausgeliefert. Dieser Absage ging aber ein jahrelanger Rechtsstreit voraus.

Für Lauri Love beginnt diese Phase am 1. September 2015 mit einer Anhörung. Zum Auslieferungsantrag. Bis dahin hat ihn ein Gericht in London wieder gegen Kaution in die Freiheit der Domainwelt entlassen.

 

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