Domainsnapping: Politiker im Domainkampf

22. April 2016 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

USA: „Domainkriege“ auch bei kommunalen Wahlen

Nicht nur die Anwärter/innen auf das Präsidentenamt liefern sich öffentliche Schlachten – auch die Kandidaten für Bürgermeisterposten sind erfinderisch bei der Selbstvermarktung. Vor allem die jüngeren Bewerber profilieren sich im Internet und führen regelrechte „Domain-Kriege“.

 

Richmond: Nate Petersons Internet-Strategie
Nate Peterson ist 25 Jahre alt und der bisher jüngste Kandidat auf das Bürgermeisteramt der Stadt Richmond in Virginia.Der Mann zog aus dem Norden des Bundesstaates in die Stadt, um dort an der Universität u studieren. Aus finanziellen Gründen brach er das Studium aber ab und arbeitet jetzt in einer medizinischen Verwaltung.

Um die erforderlichen Stimmen zur Zulassung zur Wahl zu generieren, hat er eine eigene Kampagne entworfen und ein kleines Komitee zusammengestellt. Der junge Mann, der noch nie für ein politisches Amt kandidiert hat, sagt selbstbewusst „ Ich will nicht von jemandem vertreten zu sein, der Unternehmer ist oder ein Rechtsanwalt oder so ähnlich. Ich möchte jemanden finden, der meine Interessen vertritt. Statt auf jemanden zu warten, der wie ich denkt, habe ich beschlossen, selbst aktiv zu werden.“

Da die neuen Medien ideal für Werbung und Selbstdarstellung sind, kaufte Peterson auch die Domainrechte an natepetersonformayor.com und  brucetylerformayor.com, chadingoldformayor.com, joemorrisseyformayor.com, levarstoneyformayor.com, lillieestesformayor.com und michellemosbyformayor.com – alles Namen seiner Mitkandidaten. Zudem besitzt er die Rechte an weiteren Domains mit Namen seiner Mitkandidaten, die Variationen oder Schreibfehler enthalten.

Eine gute Taktik oder Domain-Cybersquatting?
Peterson sagt dazu eher lakonisch: „Ich dachte, warum warten, bis sie ( die Kandidaten) die Domainnamen gekauft haben. Ich habe es für sie gekauft und werde die Nutzer zu mir umleiten“. Alle Wege führen also zu seiner eigenen Domain natepetersonformayor.com. Der Mann, der von sich selbst sagt, er ist kein Politiker und habe kein Geld, scheint aber begriffen zu haben, aus dem Wenigen die größte Aufmerksamkeit zu generieren.

Die anderen Mitbewerber/innen müssen jetzt nachziehen, denn Peterson „fischt“ über die Domains Wählerstimmen ab. Wer seinen Domainnamen kaufen möchte, sollte ihm aber ein großzügiges Angebot machen und es als „Beitrag für die Wahlkampagne“ des Nate Peterson sehen.

 

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