Smartphone Spionagesoftware durch Zwischenhändler ?

8. September 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Spionagesoftware auf Smartphones bereits beim Kauf

Anscheinend sind nicht nur Hacker an Daten von Smartphonebesitzern interessiert, auch immer mehr Unternehmen ziehen Daten ab und erstellen Profile. Daraus wächst für Nutzer eine neue Art der Gefahr heran, denn viele Smartphones haben bereits ab Werk vorinstallierte Spionagesoftware „an Bord“, die sowohl von den Firmen als auch Dritten ausgewertet werden kann.

G Data entdeckt Spionagesoftware auf vielen neuen Smartphones
Die Informationen über das Smartphone Star N9500, bei dem umfangreiche Spionagesoftware gefunden wurde, hat IT-Experten weltweit aufhorchen lassen.

Auch die Sicherheitsabteilung von G Data hat sich weiter mit der Software von modernen Smartphones beschäftigt und ist zu erschreckenden Ergebnissen gekommen. Laut Bericht des Unternehmens wurden insgesamt 24 Smartphones gefunden, in deren Firmware sich Spionageprogramme befanden. Darunter Geräte von Herstellern, wie Huawei, Lenovo und Xiamoi. Betroffen sind vor allem Smartphones mit Android Betriebssystemen. Die Sicherheitsfirma vermutet hinter diesen Programmen Hacker, die als Zwischenhändler auftreten und die Geräte vor dem Verkauf verändern, um Daten zu stehlen.

Bei den Untersuchungen stellten die Experten zudem fest, dass die Zahl der Schadcode-Variationen täglich steigt. Von Anfang April bis Ende Juni betrug die Gesamtanzahl der gefundenen Codes 6.100 pro Tag. Im ersten Halbjahr 2015 wurden insgesamt mehr als eine Million Schadcodes identifiziert, was dem Gesamtergebnis des Jahres 2014 entspricht. Die Hochrechnungen von G Data für das laufende Jahr hat einen weiteren Anstieg der Schadcodes vorausgesagt und ein Ergebnis von mehr als zwei Millionen Codes prognostiziert.

Schadcodes kommen von IT-Firma
Die Schadsoftware für Android Smartphones stellt sich zunehmend auf sehr moderne Geräte ein und reagiert auf Veränderungen der Hersteller. Hacker eigenen sich schneller Wissen und Know-how an und bekommen dabei Unterstützung aus der IT Branche. G Data stellte fest, dass eine weit verbreitete Android Malware von der italienischen IT-Sicherheitsfirma Hacking Team stammt.

 

Das Unternehmen aus Mailand steht normalerweise im Dienst von internationalen Geheimdiensten und verschiedenen Regierungen. Bei einem großen Cyberangriff auf die Firmenserver wurden Hacking Team auch einen Quelltext für Android Schadcodes gestohlen worden und die die Öffentlichkeit gelangt. Durch Anpassung der Malware könnten Hacker deutlich bessere Schadcodes erstellen und mehr Gerätetypen infizieren.

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