DE Mail kann sich nicht durchsetzen

26. Juli 2019 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk, Interna

Die Einführung der DE Mail wurde im Jahr 2012 öffentlich vollzogen. Sie sollte die sichere Kommunikation und Übermittlung von Daten zwischen Privatpersonen, Unternehmen und Behörden gewährleisten. Die Registrierungen für eine DE Mailadresse werden von den meisten Webanbietern (u.a. Web.de, GMX oder Telekom-Services) für Privatpersonen kostenfrei angeboten.

Die Nutzer registrieren sich mit vollständigen Daten und verifizieren diese mit dem Personalausweis oder Reisepass. Danach wird eine DE Mailadresse zugeteilt. Mittels dieser Adresse können Urkunden und wichtige Dokumente rechtssicher auf schnellem und geschützten Weg verschickt werden. Das schont die Umwelt und ist deutlich kostengünstiger und schneller als der Postweg.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) begrüßt die DE-Mail. Die Handhabung sei einfach und wie bei jeder anderen Mailadresse auch, der Unterschied besteht aber im Sicherheitsaspekt. Die DE-Mails sind „fälschungssicher“, weil sowohl die Adresse des Absenders als auch des Empfängers nachgewiesen werden.

DE Mail mit wenig Akzeptanz bei Behörden

Seit dem Start 2012 wurden knapp über 1 Million DE-Mailadressen registriert. Trotzdem stagniert das Wachstum, was vor allem an dem geringen Interesse von Behörden und Banken liegen könnte. Behörden, Banken oder auch Versicherungen versenden wichtige Unterlagen und sensible Daten wie bisher überwiegend auf dem Postweg. Der Bundesverband der Banken gibt dazu an, dass das Kundeninteresse an einer DE-Mail „zu gering“ sei.

Dass die sichere Alternative zum E-Mailverkehr und dem Postweg so wenig von Behörden und Unternehmen genutzt wird, stößt in der Fachpresse auf Kritik. So sagt der Sprecher von „c`t“: „Dass die Unternehmen angesichts des hohen Missbrauchspotenzial noch immer auf unsichere E-Mails setzen, anstatt sichere De-Mail anzubieten, leistet Betrug und anderen Straftaten Vorschub.“

Gerade diese Unternehmen und Behörden sollten eine Vorbildfunktionen im Bereich Datensicherung haben. Das tun sie nicht, weil es auch im privaten Bereich zu wenig Akzeptanz gibt. Und die Privatnutzer warten auf Anwendungshinweise von genau diesen Unternehmen und Behörden, um schnell und sicher Kontakt zu halten. Also bleibt die sichere Kommunikation per DE-Mail auch im siebten Jahr nach der Einführung hinter den Erwartungen zurück und braucht neue Ideen für mehr Akzeptanz und Präsenz.

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